Exkursion zu Audi und PwC nach Neckarsulm und Mannheim am 10. November 2015
Exkursion zu Audi und PwC nach Neckarsulm und Mannheim
Die diesjährige Exkursion des Lehrstuhls für Steuerlehre führte uns nach Neckarsulm und Mannheim, wo wir die Audi-Niederlassung bzw. PwC besuchten. Neben Herrn Prof. Dr. Scheffler und den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen seines Lehrstuhls, nahmen Herr Dr. Czaja, ein Mitarbeiter vom PwC Standort Nürnberg, und steuerinteressierte Bachelor- und Masterstudierende teil.
Um 7:00 Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Station nach Neckarsulm zum Audi Forum. Dort wurden wir sogleich von Frau Dr. Freiling und Frau Adelberger begrüßt. Als Vertreterinnen von PwC ermöglichten sie uns diese Exkursion und begleiteten uns während des gesamten Tages. Bevor wir in einem Vortrag die Audi AG näher kennenlernen durften, hatten wir die Möglichkeit einige Ausstellungsmodelle zu bewundern. Nach einem Snack mit Brezen und Getränken erläuterte uns Frau Weiss die Geschichte der Firma Audi, welche 1909 von August Horch gegründet wurde. Die vier Ringe, das Markenzeichen der Audi AG, symbolisieren den Zusammenschluss von Audi mit drei weiteren Kraftfahrzeugherstellern (DKW, Horch, Wanderer) im Jahr 1932. Die Audi AG ist heute Teil des VW Konzerns. Besonders interessant waren die unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten. Neben Praktika und Direkteinstieg bietet das Unternehmen internationale Traineeprogramme, Entwicklungsprogramme für Akademiker, aber auch Kooperationspromotionen an. Auch wenn jährlich 130.000 Bewerbungen eingehen, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn jede Bewerbung wird persönlich bearbeitet, wie uns Frau Weiss versicherte.
Nach einer anschließenden Fragerunde machten wir uns auf zu einer zweistündigen Erlebnisführung durch das Audi Werk. Während sich in Ingolstadt die Zentrale und die technische Entwicklung befinden, sind in Neckarsulm das Leichtbauzentrum und die quattro GmbH angesiedelt. Das Produktportfolio der Audi AG umfasst 52 Modelle und davon werden in Neckarsulm alle RS-Modelle sowie der R8 produziert, welcher handgefertigt ist.
Unsere erste Station war das Presswerk. Dort werden täglich 30.000 unterschiedliche Karosserieteile mit einem Druck von 8000 Tonnen gepresst (im Vergleich dazu beißt ein Weißer Hai mit 1,8 Tonnen zu). Immer wieder kreuzten auch fahrerlose Transportsysteme unseren Weg, welche beispielsweise Platinen für die Karosserien befördern. Als nächstes wurden wir in die Framingarea geführt, wo die Karosserien gefertigt werden. Damit die Maschine erkennt, welches Modell gefertigt werden soll, wird ein Datenträger mit Magnet an der Karosserie befestigt, welcher alle Details 2 des Auftrags enthält. Interessant ist auch, dass die Karosserieteile am Anfang verklebt werden. Dies verleiht der Karosse Steifigkeit und sorgt dafür, dass das Auto bei hoher Geschwindigkeit nicht so stark vibriert. Als letztes konnten wir die Montagelinie besichtigen. Damit ein reibungsloser Ablauf gelingt, müssen die Autozulieferer ihre Module nicht nur in der richtigen Zeit und Menge (just-in-time), sondern auch in der richtigen Reihenfolge (just-in-sequence) liefern. Den Höhepunkt der Führung bildete die Zusammenführung der Karosserie mit dem Motor und dieser Vorgang wird in der Automobilfertigung als “Hochzeit” bezeichnet. Eine Hochzeit, die wohl auf ewig hält. Nach diesem spannenden Einblick in die Audi Welt wurden wir von PwC in die Audi-Kantine zum Mittagessen eingeladen.
Wir brachen gegen 14:00 Uhr gestärkt zu PwC nach Mannheim auf und konnten uns während der einstündigen Busfahrt über die Erlebnisse in der Audi-Niederlassung austauschen. Bei PwC angekommen, wurden wir in den Konferenzräumen mit Snacks und Getränken empfangen und lauschten anschließend Herrn Ditsch (Leiter der Niederlassung Mannheim), der uns das Unternehmen vorstellte und Einstiegsmöglichkeiten aufzeigte. PwC verfügt über 758 Standorte in 157 Ländern mit rund 195.000 Mitarbeitern und ist in den Geschäftsbereichen Assurance, Tax & Legal und dvisory tätig. Die Einstiegsmöglichkeiten bei PwC sind vielfältig und gehen von einem (Auslands-)Praktikum über ein berufsbegleitendes Studium (AuditXcellence), verschiedenen Traineeprogrammen (Transactions360°, Taxation360°) bis hin zu einem Direkteinstieg. Nach dieser interessanten Unternehmenspräsentation folgte ein Fachvortrag von Herrn Gediehn zum Thema „Connected Cars – Steuerliche Implikationen durch die Integration von Connectivity Komponenten und Connectivity Diensten“. Es war sehr spannend zu hören, dass auch bei dem Thema Connectivity Dienstleistungen einige steuerliche Fragestellungen in den Vordergrund rücken. Im Bereich der Umsatzsteuer steht die Ermittlung des Erbringers und des Ortes der elektronischen Leistung im Fokus und der Zoll beschäftigt sich im Rahmen von Transaktionspreisen mit Connectivity Diensten. Außerdem wird eine Software benötigt, um die Daten einzusehen und daher kommt eine Besteuerung von Lizenzen in Betracht. Im Zusammenhang mit der Besteuerung von Betriebsstätten ist der Ort der Server-Betriebsstätte entscheidend und beim Transfer Pricing muss unter anderem geklärt werden, wem das immaterielle Wirtschaftsgut zuzurechnen ist und ob es konzernintern oder an Dritte vermietet wird.
Beim anschließenden Get-together konnten wir den Mitarbeitern von PwC unsere Fragen bezüglich ihrer Erfahrungen bei PwC und in der Praxis stellen und den Abend mit sehr leckerem Essen und Trinken vom Buffet ausklingen lassen. Nach diesem spannenden und ereignisreichen Tag traten wir gegen 18:00 Uhr unsere Heimreise an und erreichten Nürnberg gegen 21:00 Uhr wohlbehalten.
Vielen Dank an Ariane Steinegger, Johannes Zausig und den Lehrstuhl von Herrn Prof. Dr. Scheffler, sowie an Frau Dr. Freiling und PwC für die Organisation der Exkursion und dass sie uns diesen schönen Tag möglich gemacht haben.
Barbara Leyh, Silvia Steger und Lea Hupfer